Bewegungsmessung bei offiziellen HD/ED Röntgen
Ziel der kinetischen Messung bei HD/ED Röntgen
Da ein Röntgenbild nicht spricht, können wir mit Hilfe der kinetischen Messung das Bewegungsmuster des Hundes objektiv quantifizieren und qualifizieren.
Wir wissen, dass die Problematik der HD eine genetische Komponente aufweist. Es handelt sich hierbei um eine polygene Erkrankung. Was bedeutet, dass mehr als ein Gen beteiligt ist und somit die Erkrankung als sehr schwierig bei der Einschätzung des Auftretens, macht. Röntgen inklusive Frühröntgen ab dem 6. Lebensmonat helfen hier bei der Beurteilung. Nebst der Genetik ist auch der Phänotyp, die Umweltfaktoren, wichtig. Dazu zählen Bewegung und Ernährung. Der Bewegung nehme ich mich mit Hilfe meiner neuen oben genannten diagnostischen Methode, der kinetischen Messung, an. Bei den offiziellen HD/ED Röntgen wird einzig die radiologische Darstellung der Hüften und Ellenbogen gezeigt. Damit kann aber ein auffälliges Bewegungsmuster nicht weiter ausdiagnostiziert werden – was sich dann als Nachteil erweist, wenn die Auswertung eine A-Hüfte ergibt und der Ellenbogen 0 ist. Dies ist zwar wünschenswert, ergibt allerdings keine Erklärung für einen auffälligen Gang des Hundes. Allenfalls haben Sie aber eine Auswertung mit C-Hüften und machen sich anschliessend Sorgen über eventuelle Nachteile und das Arthrose Risiko.
Um dieses Manko auszufüllen, untersuchen wir unsere Kandidaten für das offizielle HD/ED Röntgen im Vorfeld mit unserer neuen Technik der „canine locomotion analysis“. Durch die objektiv erhobenen Parameter können wir das Bewegungsmuster des Hundes quantifizieren und auch qualifizieren.
Video Patient Oskar 4.11.2015
Bitte beachten Sie folgendes:
die roten Punkte sind die Werte vor der Behandlung
die gelben Punkte sind die Werte nach der Behandlung
Wenn wir das Bewegungsmuster ansehen, fällt der schwenkende Gang sowie das spezielle Muster in der Sitzposition ins Auge. Der schwenkende Gang nennt sich „cat-walk“. Wichtig an dieser Untersuchung ist, dass die vertikale Kraft eindeutig verändert ist, mit 13.77% und 13.36%. Diese relativen Kraftverhältnisse entsprechen einem Hund mit einer C-Hüfte nach deutscher Auswertung. Nach CH-Auswertung wäre dies eine D-Hüfte. Somit ist klar, dass hier eine Veränderung zu erwarten wäre. Die normale relative „vertikale Kraftachse“ ist für die Hinterhand beidseits 20%. Somit hat der Patient mit je 7% Verminderung pro Hintergliedmasse eine deutlich gedrosselte Kraftaufnahme. Auffällig ist zusätzlich, dass sich nach der orthopädisch manuellen Therapie (ORMT), die Kraftachse der Hinterhand sofort verbessert hat. Links auf 19.2%, respektive rechts auf 16.6%. Dies ist deshalb wichtig, da eine anschliessende Physiotherapie für den weiteren Aufbau der Muskulatur Sinn macht. Als zusätzlicher wichtiger Parameter gilt die Steigerung der Symmetrie der Hinterhand von 41.59% auf 62%, was einer Verbesserung von 50% entspricht.
Nun versteht sich von selbst, dass diese positive Entwicklung und Einschätzung nur deshalb möglich war, weil das Bewegungsmuster zuverlässig und objektiv gemessen wurde. Um diesen Fortschritt beizubehalten ist ein Überwachen durch regelmässiges Messen des Bewegungsmusters angebracht, und wenn nötig danach manuell zu behandeln.